Die Baugenehmigung –
Diese Infos sollten Sie kennen
1. Was ist eine Baugenehmigung?
Eine Baugenehmigung ist eine Erlaubnis/Genehmigung der zuständigen Bauaufsichtsbehörde, dass Sie auf Antrag ein Bauvorhaben errichten dürfen. Aus der Genehmigung geht hervor, dass gegen das geplante Bauvorhaben keine öffentlich-rechtlichen Bedenken und keine bauplanerischen und bauordnungsrechtlichen Bedenken bestehen.
Baugenehmigungen der Baubehörde werden schriftlich erteilt. Es unterliegt Bedingungen und Zeitbeschränkungen. Eine Baugenehmigung ist in der Regel drei Jahre ab Ausstellungsdatum gültig. Da private Bauvorhaben Ländersache sind, gelten die Landesbauordnungen der jeweiligen Bundesländer. Daher können die Fristen und Auflagen für Baugenehmigungen je nach Bundesland variieren.
2. Wofür benötige ich eine Baugenehmigung?
Grundsätzlich ist für jedes Gebäude, jeden Um- und Ausbau sowie jede Nutzungsänderung eine Baugenehmigung erforderlich. Allerdings unterscheiden sich die baugenehmigungspflichtigen Projekte in den einzelnen Bundesländern.
Neben Neubauten können auch kleinere Erweiterungen oder der Bau von Carports und Gartenhäusern genehmigungspflichtig sein. Während also in manchen Bundesländern bereits geringfügige bauliche Veränderungen baugenehmigungspflichtig sind, sind dieselben baulichen Maßnahmen in einem anderen Bundesland wiederum genehmigungsfrei.
In der Tat sollten Sie die entsprechenden Landesbauordnungen der einzelnen Bundesländer recherchieren. Außerdem ist es ratsam, sich direkt an das zuständige Bauamt zu wenden und eventuelle Fragen zu Ihrem Bauvorhaben im Vorfeld im Gespräch zu klären.
Beispiel Carport
Auch für den Bau einer Garage in Deutschland muss ein Bauantrag gestellt werden. Allerdings müssen nicht alle Bundesländer eine Baugenehmigung für ein Carport einholen. Die Regelungen der Bundesländer sind zum Teil sehr unterschiedlich.
Beispielsweise ist der Bau eines Carports in Berlin genehmigungsfrei, wenn die Stellfläche des Carports 30 Quadratmeter nicht überschreitet. Auch in anderen Bundesländern kommt es beim Bau von Carports auf die Größe an. Das Beispiel zeigt deutlich, wie wichtig der Blick auf die entsprechenden Landesbauordnungen ist.
Wann benötige ich eine Bauvoranfrage?
Vor dem eigentlichen Bauantrag kann ein Bauvoranfrage gestellt werden. Dadurch kann vorab festgestellt werden, ob das geplante Bauvorhaben grundsätzlich genehmigt werden kann. Insbesondere wenn noch keine Bebauungspläne für das betreffende Grundstück vorliegen, kann ein erster Bauantrag sehr sinnvoll sein. Ein Bauvorantrag wird schriftlich bei der zuständigen Baubehörde gestellt.
3. Wer stellt eine Baugenehmigung aus?
Baugenehmigungen werden von Landes- oder kommunalen Bauaufsichtsbehörden erteilt. Als Bauherr wird mit Hilfe eines Bauunternehmens oder Architekten ein Antrag bei der örtlichen Baubehörde gestellt. Die Bauverwaltungsbehörde, auch Bauamt genannt, prüft Ihren Antrag und erteilt nach einer bestimmten Bearbeitungszeit die notwendige Baugenehmigung. Die Bearbeitungszeit für kleinere Projekte kann Wochen betragen. Der gesamte Prozess kann jedoch mehrere Monate dauern. Das Genehmigungsverfahren gliedert sich in drei Stufen:
- Nach dem Planungsrecht wird die Zulässigkeit eines Bauvorhabens festgestellt, nachdem die zuständige Behörde zunächst die Vollständigkeit des Bauantrags geprüft hat.
- Im zweiten Schritt prüft die zuständige Bauabteilung, ob das beantragte Bauvorhaben gegen die Bauordnung verstößt.
- Im letzten Schritt prüfen die Behörden, ob das Bauvorhaben gegen mögliche öffentlich-rechtliche Belange verstößt. Ist dies nicht der Fall, wird es genehmigt.
4. Welche Unterlagen werden für einen Bauantrag benötigt?
Um eine Genehmigung für das geplante Bauvorhaben zu erhalten, muss ein Bauantrag bei der zuständigen Baubehörde gestellt werden. Das entsprechenden amtlichen Formulare finden Sie in der Regel auf der Website der jeweiligen örtlichen Behörde. Neben dem amtlichen Bauformular müssen Sie mit Ihrem Bauantrag noch einige weitere Unterlagen einreichen. Welche dieser Dokumente sind in der Baugenehmigungsverordnung festgelegt. Generell können Sie davon ausgehen, dass Sie für einen Bauantrag in jedem Fall folgende Dokumente benötigen:
- Lageplan/Flurplan
- Bauzeichnung
- Bauabeschreibung
- Informationen zur Erschließung an die Straße
- Informationen zur Wasserversorgung und Entwässerung des Grunstücks
- Nachweis Dämmung, Statik und Schallschutz
Je nach Bauvorhaben können weitere Dokumente verlangt werden. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihre zuständige Bauaufsichtsbehörde.
5. Wann kann ich ohne Baugenehmigung bauen?
Je nach Landesbauordnung ist für Ihr Bauvorhaben möglicherweise keine Baugenehmigung erforderlich. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn für Ihr Grundstück ein entpsrechnder Bebauungsplan vorliegt und Ihr Bauvorhaben den Anforderungen des Bebauungsplans entspricht. In diesem Fall können Sie als Bauherr eine Ausnahmegenehmigung erwirken.
Im Falle einer Ausnahmegenehmigung sind jedoch ausschließlich Sie als Bauherr und Ihr Architekt für die Einhaltung der geltenden Bauordnungen verantwortlich. Der Antrag für eine Ausnahmegenehmigung wird von Ihnen beim Bauamt gestellt.
6. Was kostet eine Baugenehmigung?
Die Kosten für Bauanträge können stark variieren und hängen von den Gesamtkosten des Bauvorhabens ab. Bauherren sollten grundsätzlich mit Kosten von etwa 0,5 % bis 1 % der gesamten Bausumme rechnen. Die Gebühr beinhaltet das Architektenhonorar und die Gebühr für die Baugenehmigung.
Bei kleineren Bauvorhaben wird in der Regel eine Mindestbeitrag von 100 bis 200 Euro erhoben. Planen Sie beispielsweise für 100.000 Euro einen Anbau an Ihrem Grundstück, so sollten Sie mit mindestens 500 Euro kalkulieren. Typischerweise wird die Gebühr für einen Bauantrag von der Baubehörde wie folgt berechnet:
Umbauter Raum in Kubikmeter / Bauwert in Euro pro Kubikmeter x 0,5%
7. Bauen ohne eine Baugenehmigung? – Das sind die Folgen.
Da in Deutschland grundsätzlich für jede bauliche Maßnahme eine Baugenehmigung erforderlich ist, können je nach Landesbauordnung gewisse Maßnahmen genehmigungsfrei sein. Bauen ohne Baugenehmigung ist jedoch grundsätzlich verboten. Bauen ohne Baugenehmigung, auch illegales Bauen genannt, verstößt gegen nationale Bauvorschriften und kann mit einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.
Eigentümer können auch von der Bauaufsichtsbehörde aufgefordert werden, das gesamte Gebäude abzureißen. Eine Möglichkeit besteht jedoch darin, bei der zuständigen Baubehörde eine nachträgliche Baugenehmigung zu beantragen. Die Einholung der Erlaubnis hängt von den individuellen Umständen ab. Bei kleineren Bauwerken wie Carports, Gartenhäusern oder Schwimmbädern werden Baugenehmigungen meist nachträglich erteilt.
Das Wichtigste
zusammengefasst
Was ist eine Baugenehmigung?
Eine Baugenehmigung ist eine schriftliche Genehmigung einer Baubehörde zum Bau eines bestimmten Bauvorhabens.
Welche Projekte benötigen eine Baugenehmigung?
Grundsätzlich ist für jede Errichtung, Erweiterung oder Nutzungsänderung eine Baugenehmigung erforderlich.
Wer erteilt Baugenehmigungen?
Baugenehmigungen werden von der zuständigen Baugenehmigungsbehörde erteilt.
Wie lange dauert es, eine Baugenehmigung zu erhalten?
Das Verfahren zur Erlangung einer Baugenehmigung kann zwischen zwei Wochen und mehreren Monaten dauern. Dies ist immer abhängig vom Bauvorhaben und den jeweiligen Bundes- und Landesvorschriften.
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